Tatsache ist, dass Laufen mehr als zwei Jahrzehnte mein Lieblingssport war. Eigentlich nur relativ kurz, dafür aber sehr intensiv! Kurz deshalb, da ich erst in einem Alter von 50 Jahren damit begann! Die Anfänge waren dementsprechend schwierig, die Freude am Tun überwog aber sehr bald. Ich wurde mit der Zeit ein sehr engagierter Läufer, dessen Zeiten sich enorm verbesserten, der Allgemeinzustand aber auch. Hinzu kam, dass ich Menschen zu diesem Sport begeistern konnte, indem ich im Jahr 2003 den Laufclub Vitus in meiner Heimatstadt gründete und ein Jahr später bereits einen Laufwettbewerb organisierte, den Sonnenlauf. Ich selbst nahm immer öfter an Wettbewerben teil, die mich vom Volkslauf bis hin zu den Marathon-Distanzen führte, mit dem Höhepunkt "New-York-Marathon"! Ab 2011 wurde das Laufen anders, da ich mit der Teilnahme beim Viertelmarathon meines eigenen Wettbewerbes (den ich übrigens in meiner Altersklasse - 60 Jahre - gewann) meine Wettkampfära beendete.
Die Jahre danach lief ich nur mehr für mich und genoss die Laufeinheiten umso mehr! So ab dem Jahr 2018 änderte sich mein Laufverhalten, aufgrund privater Ereignisse. Zum einen, weil enge Familienmitglieder pflegebedürftig wurden und verstarben, sich Corona mit Long-Covid über Monate bemerkbar machte, vor allem aber, weil ich im Jahr 2023 sehr schwer erkrankte und nur durch meinen Kampfgeist und viel Glück überlebte! Es dauerte Monate bis ich mich wieder halbwegs bewegen (dass ich das überhaupt noch kann ist ein Wunder) und erst recht sportlich betätigen konnte!
Während meiner diversen Nachbehandlungen habe ich natürlich des Öfteren am Ergometer gestrampelt, die ersten Versuche mit einem richtigen Fahrrad zu fahren gab es erst im Laufe des Jahres 2024. Das ging anfangs nur mit einem Damenfahrrad, welches einen tiefen Einstieg hatte. Ich trainierte immer weiter, um meine Beine so hoch heben zu können, dass ich im gleichen Jahr auch mein eigenes (normal gebautes) Fahrrad nutzen konnte. Dieser Prozess dauerte Monate und kostete mich einige Stürze vom Rad, verbunden mit etlichen Schrammen und kaputten Brillen. Natürlich kann ich nach wie vor nur im ebenen Gelände fahren, da meine Stabilität sehr mangelhaft ist und ich nur so die Sicherheit habe, jederzeit vom Rad absteigen zu können. Und das zählt!
Die Umfänge meiner sportlichen Aktivitäten sind also geringer geworden! An meine umfangreichen Laufeinheiten (teilweise nur so aus dem Stand 35 Kilometer am Stück) denke ich gerne zurück, sind aber Vergangenheit. Wanderungen (teilweise mit Gehhilfe) gehören zu den regelmäßigen Pflichtübungen und Radfahren ist nun meine Hauptsportart! Einschränkungen gibt es (siehe oben). Aber was solls, nach einer noch so schweren Krankheit ist das Leben nicht vorbei, aber anders! Ich lebe, kann mich wieder relativ gut bewegen, mache mit meiner Frau wunderbare Urlaube, freue mich über die vielen Möglichkeiten, die ich wahrnehmen kann - und genieße das Leben. Was will man mehr?
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