Mittwoch, Juli 6

Als Streckenposten beim Ironman Austria!

Es war ein spannender, langer, interessanter und denkwürdiger Tag, der in die Ironman-Annalen eingehen wird. Letzteres hat nichts mit mir zu tun, sondern mit dem Umstand, dass der Klagenfurter Seriensieger Marino Vanhoenacker Geschichte geschrieben und mit 7:45:59 eine Fabelzeit erreicht hat - das bedeutet Weltbestleistung! Diese Zeiten muss man sich einmal vorstellen und bedeuten im Detail:
- Swim 3,80 KM 00:46:49
- Bike 180 KM    04:15:36
- Run 42,20 KM  02:29:24
Damit blieb der Belgier 4:29 Minuten unter dem bisherigen Rekord seines Landsmannes Luc van Lierde. Als Österreicher freue ich mich natürlich auch über den Zweitplatzierten Michael Weiss, der mit der Zeit von 7:57:40 das Ziel erreichte. Nicht zu vergessen die Damen, wo Mary Beth Ellis aus den USA mit 8:43:34 siegte!
Christian Troger (Kleine Zeitung)

Was ich noch erlebte waren die "Einzelschicksale" der diversen Hobbyläufer. Ich selbst bin ja kein Triathlet und werde nie einer werden. Ich kann mir aber vorstellen, dass ein Ironman rund um eine Zeit von 12 Stunden im erträglichen Bereich liegen dürfte. Wenn es aber Menschen gibt die fast zehn Stunden nach der Bestzeit ins Ziel wanken, dann tu ich mir schon schwer das zu begreifen. Es gab viele Szenen die echt unter die Haut gingen, Momente in denen man Hilfestellung leisten musste (was ja auch mein Job war). Man sah Athleten, die den Lauf genossen und solche, die hier absolut nichts verloren haben. Zwei davon muß ich aber ausnehmen, obwohl sie knapp vor Mitternacht ins Ziel kamen. Die Kanadierin Susan Cole und der beinamutierte Kärntner Christian Troger (siehe Foto). Diese unglaubliche Leistung und Willensstärke wurde damit belohnt, dass er vor der Deadline das Ziel erreichte und somit auch noch in die Wertung kam!

Kurz zu meiner Tätigkeit als Streckenposten, bei der ich an der Laufstrecke eingeteilt war, was bedeutet, dass die eigentliche Arbeit so gegen Mittag beginnt. Bereits um 10:00 Uhr waren aber mit Vorbereitungsarbeiten (Absperrungen, usw...) beschäftigt. Ab Mittag kamen die ersten Läufer, an der Spitze der spätere Sieger. Damit verbunden auch Massen an Zusehern, wovon sich der größere Teil an die vorgegebenen "Trampelpfade" hielt. Leider gab es aber welche, die völlig undiszipliniert über die Absperrungen rannten und diese zum Teil niedertrampelten. Natürlich gab es Stellen, die passierbar waren, aber mit welchem Unverständnis manche Menschen einfach so durch und über die Lauftrecke latschen, fahren, spazieren uvm, ist entsetzlich. In solchen Situationen musste ich energisch eingreifen, da die Läufer Vorrang haben und deren Sicherheit gewährleistet werden musste!

Von den Ergebnissen selbst kriegst du bei der Tätigkeit wenig bis gar nicht mit, da du mit deinem Bereich genug um die Ohren hast. Die "Stressphase" dauert aber nur in wenigen Stunden in der "heißen Phase" des Marathons. In Summe ist die grenzenlose Begeisterung der meisten Zuseher zu erwähnen, die die Athleten zu unglaublichen Leistungen trieben. Schlimmer war es dann ab der Dunkelheit, wenn nur mehr vereinzelt Läufer an den Streckenposten vorbeikommen. Mehr gehend als laufend und in der Hoffnung bald das Ziel zu sehen und ein langer Tag zu Ende geht ....!

Weitere Informationen
- Ergebnisse
- Weltbestleistung 7:45:59!
- Kleine Zeitung Bericht zum Ironman
- Rekorde und Freude, von RunningZuschi

6 Kommentare:

  1. ja, es war wieder ein sehr emotionales Sportfest. Und super... was du da am Sonntag geleistet hast!

    Leider drohen - wie du es auch bestens beschreibst - egoistische Zuschauer und ignorante Passanten Erfolge kippen zu lassen. Auch beim IRON Girl Run am Vortag musste ich einige Mal die Lautstärke meiner Stimme überprüfen, weil - trotz mehrmaliger Aufforderung - Personen mitten auf dem Laufweg herumspazierten... oder sogar mit dem Rad fuhren. Das kann ganz schön ins Auge gehen!!!
    Gott sei Dank ist sowohl am Samstag als auch am Sonntag nichts passiert... aber vielleicht wäre ein Brainstorming angebracht, wie wir höflich aber bestimmt vorgehen könnten,um den Sportlern die Bahn frei zu halten...?!

    Ich für mich freue mich schon auf nächstes Jahr, wenn ich wieder die Athleten bestmöglich unterstützen darf :-) Hoffe auch du bist wieder dabei!!!

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  2. Super, dass Du als Helfer den Tag auch genossen hast.
    Ignoranten erlebe ich auch öfter beim Ironman in Frankfurt...da muß man durchgreifen. Gut gemacht!
    Helfen und Anfeuern ist wirklich fast so anstrengend wie ein eigener Wettkampf, oder?

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  3. @Edith
    Am Renntag habe ich ja mehrmals mit Heli Wolf gesprochen und erfahren, dass es an einigen Stellen recht chaotisch zugegangen ist. Das bedeutet, ein Brainstorming VOR dem nächsten Ironman wäre angebracht.
    In Summe hat die Veranstaltung ein tolles Ergebnis gebracht. Es hat (nach außen hin) keine nennenswerten Störungen gegeben und war ein tolles Fest! Da kann man schon zufrieden sein!

    @Claudia
    Helfer zu sein ist eine interessante Aufgabe. Du trägst Verantwortung und du siehst auch gewisse Dinge anders. Es ist gut, dass es immer wieder Menschen gibt, die ihre Freizeit dafür zur Verfügung stellen. Anfeuern und helfen ist in der Tat sehr anstrengend, denn du stehst dir ca. 12 Stunden "die Füße in den Bauch"! Ich gestehe, an einem Wettkampf teilzunehmen ist mir schon ein wenig lieber!

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  4. Ein wirklich schöner Bericht von dir, der Dank der kleinen Ausschnitte aus dem Geschehen unter die Haut geht, ohne dass ich dabei war. Eine Weltbestzeit und Schicksale - sicher ein unbeschreiblicher Tag für dich.
    Aber auch dir als Helfer gilt der Respekt für´s Ausharren und Dasein!

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  5. Ich kann gut verstehen, dass es nervt, wenn andere Absperrungen einfach ignorieren. Es ist halt wie bei vielem so: Wer sich dafür interessiert, lässt sich dressieren. Den anderen ist das piepegal - oder sie merken es einfach nicht.
    Nochmals: Finde es toll, dass du als Läufer auch mal auf der anderen Seite stehst.

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  6. @Nadin
    Ich bin immer wieder gerne dabei, weil du dabei solche Events ganz anders erlebst.

    @Chris
    Ignoranten gibt es überall. In Summe hat es ja gepasst und die positiven Eindrücke bleiben!

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