Donnerstag, April 4

LAUFEN, warum eigentlich?

Gute Frage, schwer zu beantworten! Nämlich deshalb, weil es dazu tausende unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen dazu gibt. Daher kann ich an dieser Stelle nur meine eigenen einbringen:

Vor ca vierzehn Jahren, im doch schon fortgeschrittenem Alter von 50 Jahren (!) habe ich ernsthaft mit dem Laufen begonnen, wobei, etliche fehlgeschlagene Versuche gab es ja schon vorher. Natürlich war es auch bei mir so, dass es anfangs eine einzige Qual war mich über ein paar Kilometer zu schleppen. Noch dazu weil ich damals mehr als 85kg auf die Waage brachte. Ungeduldig wie ich bin nahm bereits im Herbst des Jahres 2000 erstmals an einem Halbmarathon teil. Es hätte schlimmer kommen können, zeigte mir aber gleich meine Grenzen auf. Aber ich bin ja Hobbyläufer der einem Beruf nachgeht und auch eine Familie hat.

Foto 1: Das erste Foto zeigt mich nicht etwa in Führung liegend, sondern bei dem oben erwähnten ersten Halbmarathon, den ich mit 2:04:05 finishte. Da man immer an der 2-Stunden-Marke gemessen wird gab ich meine Zeit oft mit 1h64 bekannt. Das brachte mir wohlwollenden Respekt ein und zeigt auch, dass die Menschen oft nicht richtig zuhören ;-)

Im Jahr 2002 der erste Marathon in Wien, den ich glücklich mit mit einer Zeit von 4h36 und Tränen in den Augen beendete. Dass ich bereits zwei Jahre später um eine dreiviertel Stunde schneller sein werde ahnte ich damals noch nicht! Auch nicht, wieviele Erfahrungen hinzukommen werden. Also Verletzungen, Schmerzen, Freud und Leid.

Wenn man aber den "kritischen Punkt" überwunden hat macht das Laufen süchtig, wie eben in meinem Fall. So stieg der Jahresumfang kontinuierlich sogar bis auf ca. 2.200 KM an. Weiters nahm ich regelmäßig an Wettbewerben teil, die das Salz in der Suppe darstellen. Ich glaube das gehört einfach dazu. Bei den Männern sowieso! Der Bogen spannte sich von 5KM-Läufen, über Crosswettbewerbe zum Viertel-, Halb- und dem ganzen Marathon.

Foto 22002 bei meinem ersten Marathon in Wien. Übergewichtig, "modernes Outfit" und es hat den Anschein, als ob ich mühevoll aufwärts laufe. Nein, es war "brettleben"!

Ich war so fasziniert von dem was sich in Körper und Geist tat, dass ich bald einen Laufverein in meiner Heimatstadt gründete (2003), den LC Vitus, der viele Menschen zu Laufen brachte. Dem nicht genug erfand ich im Jahr 2004 den Sonnenlauf-Halbmarathon, den ich dann mit meinen Lauffreunden aus dem Verein gut organisierte. Von Beginn an mit im Programm Kinderläufe um die Jugend zu fördern. Bald darauf kam auch ein Viertelmarathon dazu!
Wie so oft gibt es in einem Verein unterschiedliche Meinungen und Strömungen. In meinem Fall führte es dazu, dass ich bereits 2007 den Verein mit viel Wehmut verließ. Die Weichen waren aber gut gestellt, es war mir wichtig, dass der Verein durch Streitereien keinen Schaden nimmt!
Nachdem ich übrigens einmal beim "eigenen Wettbewerb" teilnehmen wollte tat ich das im Jahr 2011 sehr erfolgreich, denn ich gewann den Viertelmarathon in meiner Altersklasse

Foto 32011 bei meinem Klassen-Sieg im Sonnenlauf-Viertelmarathon. Da wusste ich noch nicht, dass sich nur einen Monat später die Laufwelt für mich für immer verändert!

Von der Einstufung her sah ich mich als engagierten Hobbyläufer. Und als solcher nehme ich mir die Zeit um pro Woche drei bis viermal laufen zu gehen und mehrere Wettbewerbe zu bestreiten. War das Wochenmaximum früher bei 30KM, so steigerte sich der Umfang zuletzt bis auf 45 KM pro Woche. Hinzu kommt, es tut einfach gut nach einem arbeitsreichen Tag die Schuhe zu schnüren um deine Runden zu drehen. Egal bei welchem Wetter und zu welcher Tages- und Jahreszeit. Die Nachbarn halten mich sowieso für verrückt! Speziell die Marathons führten mich, alleine und mit Freunden von Wien, nach Berlin, Trieset und zum ewig unvergesslichen Highlight New York!

Foto 4: 2009 beim New York Marathon. Trotz dem, vom Startunfall lädierten linken Knie, in guter Form und gerade noch unter vier Stunden im Ziel!

Wäre ich also ohne Laufen ..... leistungsfähiger, gesünder und ausgeglichener geworden?
.. der Neigung zum übermäßigem Essen und gepflegten Getränken entronnen?
.. beruflich in diese ungeahnten Höhen erklommen?

Ich denke immer wieder daran, wie oft mir "vorgeworfen" wurde "du musst aber viel Zeit haben", als ich von meinen Laufeinheiten erzählte oder sogar von zu Hause (17 Km) in die Arbeit lief. Nein, ich hatte nicht mehr Zeit, ich nutzte sie nur besser, weil mein Kopf freier war und ich zudem mehr Energie hatte!

"Vom patscherten Hund zum Marathonmann" hieß der Artikel nach dem NYC-Marathon in einer Regionalzeitung und zeigte anhand meiner Person was möglich ist! Ein "Spätzünder" und grottenschlechter Turner wird zum "Vorzeigeläufer". Und wenn dann viele Menschen zu mir sagen "Laufen ist nichts für mich!". Ja, dann eben nicht, es gibt ja noch so viele andere Möglichkeiten Sport zu betreiben. Aber, es ist (mindestens) einen Versuch wert. Tu es! Und vor allem - tu es für dich!

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