Sonntag, Juni 14

Freiheit auf zwei Rädern!?

Die erste Erfahrung mit einem Zweiräder hatte ich mit einem Moped. Eh klar! Was aber heute so selbstverständlich klingt war damals, im Jahr 1966, eher eine Seltenheit. Als Lehrling verdiente ich gerade einmal 1.200 ,- Schilling (!!) im Monat, hatte trotzdem Erspartes. Aber leider zu wenig um mir meinen Traum erfüllen zu können. Mein Vater half mir meinen Traum zu finanzieren, ein Capri-Moped, Modell Garelli, welches einer Vespa sehr ähnlich war und somit ganz anders aussah als die Fahrzeuge meiner Altersgenossen. Aufgrund der kompakten und optisch sehr gefälligen Bauweise war mein Moped auch "Mädels freundlicher", wie ich recht bald erfahren durfte.
Ich war wirklich sehr stolz darauf und auch viel unterwegs. Mit meinem Jugend-Freund Gerhard und dessen Vater fuhren wir sogar bis nach Caorle zu einem Camping-Urlaub am Meer. Ein schöner und bis heute unvergesslicher Urlaub übrigens.

Dass man irgendwann einmal auch ein Auto braucht war recht bald klar. Und so erstand ich im Jahr 1970 - mit eigenem Geld (5.000,- Schilling) das Kult-Auto Puch 500. Der Aktionsradius vergrößerte sich und ich konnte mit meiner Jugend-Liebe (und heutigen Frau) "die Welt zeigen"!
Ergänzen möchte ich, dass ich vorwiegend Auto-Fahrer bin und ein Auto für mich ein Zweckgegenstand ist, der mich sicher von A nach B bringen muss. Trotzdem, in meinem, schon recht langem Leben habe ich wirklich viele verschiedene Autos fahren dürfen. Eigene und auch jene, die mir von meinen Arbeitgebern als Firmenwagen zur Verfügung gestellt wurden.

Zurück zum Kern-Thema, den Zweirädern!
Wahrscheinlich muss man in die Midlife-Crisis kommen um an Motorräder zu denken, bzw. diese fahren zu wollen. Begonnen hat es 2013 mit einer Einladung meines Schwiegersohnes zu einem Einsteiger-Training bei Harley-Davidson in Graz, der dort als Techniker arbeitete. Ein ganzer Tag Harley pur mit genialem Training und einer noch genialeren Ausfahrt aller Teilnehmer. Brummmm!. Die Story dazu gibt's hier im Link!

Nahezu zeitgleich wollte es der Zufall, dass meine ältere Tochter ihr Motorrad nicht mehr fahren wollte und ich ihr dieses abkaufte. Ein Chopper-Modell passt  zu bei älteren Herren sicher besser als zu jungen, modernen Frauen. Die Yamaha Virago, die wir "Ilse" nannten, war also bald meines und für meine Ansprüche nahezu ideal. Sehr flexibel und rasch überschaubare Distanzen bewältigen zu können fand ich auch diesmal faszinierend.
Obwohl ich viel unterwegs war merkte ich sehr bald, ein typischer Motorradfahrer werde ich wohl nie. Dazu fehlte mir einfach die Routine und eine gewisse Kaltschneutzigkeit Kurven im richtigen Radius anzufahren. Es machte aber Spaß die Freizeit (Freiheit?) auf diese Art zu genießen. Bis zu jenem Zeitpunkt, als mein Rheuma mir zeigte, dass ich die Kraft meiner Hände nicht so einsetzen konnte, wie es für ein sicheres Fahrverhalten erforderlich ist. Mit etwas Wehmut endete meine kurze Motorrad-Ära, dem Abschied widmete ich eine eigene Story!

Nach einiger Zeit der "Enthaltsamkeit" habe ich im Vorjahr wieder zugeschlagen, denn irgendwie juckt es mich ja doch! Und so bin ich nun dort gelandet, wo ich als Jungspund begonnen habe - bei einem Roller! Mit einem Motorroller der Marke Piaggio (Modell X9 - 125) fiel die Wahl naturgemäß auf ein etwas stärkeres Gefährt als damals. Er macht was er soll und unterstützt mich auf Kurzstrecken und spontanen Ausflügen hervorragend, das Fahrverhalten ist (auch bedingt durch die Automatik) sehr angenehm. Rückblickend kann ich also festhalten, die Freiheit auf zwei Rädern hat mich scheinbar nie losgelassen!

2 Kommentare:

  1. Lieber Reinhard wahrscheinlich sind das Wünsche, die meist Männer haben, motorisiert zu sein, so dass du dir auch jetzt nach einer Pause wieder ein Zweirad zugelegt hast.

    Deine Liebe zu selbst fahrenden Autos bzw. Motorrädern kann ich nicht teilen, ich bin zwar auch Autofahrerin, aber es war für mich stets ein Mittel zum Zweck, ziehe, so es geht, immer das Fahrrad vor, ohne Elektromotor - das möchte ich betonen, aber so sind die Vorlieben bei jedem anders.

    Pass auf dich auf, es gibt so viele Idioten auf den Straßen, wie man leider jeden Tag erleben muss - gute Fahrt !

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    1. Danke liebe Margitta!
      Ich glaube immer schon ein vorsichtiger und vor allem vorausschauender Lenker meiner jeweiligen Fahrzeuge gewesen zu sein. Das zeigt auch meine bescheidene "Unfallstatistik, trotz der vielen Kilometer die ich absolvierte.
      Wobei, ich setze ja dabei immer auf selbst lenkende und nicht selbst fahrende Fahrzeuge. Bis auf einmal, als ich einen Tesla einen Tag testen durfte!

      Liebe Grüße in den Norden - Reinhard

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