Sonntag, Februar 12

Heilfasten, wozu?

In etlichen Postings schrieb ich zuletzt über meine gesundheitlichen Probleme, die sich letztendlich als rheumatsische Erkrankung heraus gestellt haben. Im Zuge der monatelangen Ungewissheit ließ ich unzählige Untersuchungen über mich ergehen um einige Entscheidungen und Diagnosen zu akzeptieren, andere wiederum nicht. Das bedeutet, dass sowohl die Schulmedizin hilfreich war, aber auch alternative Heilmethoden. Ich nahm mir aber die Freiheit, über meinen Körper selbst zu entscheiden! Medikamente nehme ich derzeit keine mehr!

Die Fastensuppe
Tatsächlich scheint es so zu sein, dass immer etwas passieren muss, um einen nächsten Schritt zu setzen. So habe ich beschlossen, die körpereigenen Möglichkeiten verstärkt auszuschöpfen. Sei es vor kurzem über Akupunktur, oder aktuell mit dem Heilfasten! Nachdem etliche Lauffreunde mich ebenfalls dazu motivierten, schloss ich mich einer Heilfasten-Gruppe in Kraig an. Unter der Anleitung der professionellen Fastenleiterin Sieglinde Salbrechter wurden wir eine Woche lang "ambulant" begleitet. Das bedeutet, dass wir uns täglich abends trafen und zusätzlich auch telefonisch kontaktiert und beraten wurden! Mit gemischten Gefühlen stieg ich also Anfang Feber in mein "Fasten-Abenteuer" ein, das mit einem Entlastungstag begann. Dann folgte eine Woche ohne feste Nahrung, an die drei Aufbautage anschlossen. Ich befürchtete schlimmes, erlebte aber eine positive Überraschung nach der anderen!

Was haben wir gemacht?
Nun, ich habe ja keine Erfahrungswerte, aber dass wir von so abwechslungsreich betreut wurden, überraschte mich doch einigermaßen. Ein kleiner Auszug aus dem "Rundum-Sorglos-Paket":
- Ernährungsvorträge (eh klar!)
- Vortrag eines Arztes
- Körpertraining mittels "Nia"
- Einführung in TCM mit Akupunktur
- Klangschalentherapie im Seminardom "Aurora"
- ein Kirchenbesuch
- umfangreiches Kräuterwissen uvm .....

Unser Fastenbrechen
Das Hungergefühl spielte in der Fastenwoche keine bedeutende Rolle und die Runde freundlicher - und gleichgesinnter - Menschen, in der ich mich befand, wirkte wohltuend. Der Abschlussabend (das Fastenbrechen) in der Probstei in Kraig wurde wunderbar zelebriert, denn da gab es die erste feste Nahrung, einen Apfel! Die Tische waren liebevoll geschmückt, jeder Teilnehmer erhielt ein Geschenk und eine Urkunde. Mit angeregten Plaudereien klang eine spannende Woche aus!

Was hat es gebracht?
Eine ganze Menge! Zuerst die Erkenntnis, dass man locker eine Woche ohne feste Nahrung auskommen kann! Wichtig auch, dass ich wieder einmal etwas Neues probiert und meinen Körper besser kennen gelernt habe und dass ich mit bald 63 Jahren noch immer lernfähig- und willig bin!
Natürlich auch eine Gewichtsreduktion von 6 kg(!), die aber nicht der Grund der Aktion war. Mein "Kampfgewicht war zuvor schon OK! Wichtig ist, dass ich mich frischer und besser fühle und weiß, dass ich Lebensmittel bewusster auswählen und zu mir nehmen und verstärkt auf meinen Säure-Basen-Haushalt achten werde. Auch der Blutdruck hat sich wieder auf ein Normalmaß gesenkt! Es hat sich natürlich mehr getan in dieser Woche. Vorwiegend Dinge, die ich sicher noch nicht zur Gänze realisiert und noch zu verarbeiten habe.

Abschließend danke ich meinem (Lauf)Freund Guido, der mich stets dazu gedrängt hat, ganz besonders aber jener Person, die mir die Fastenwoche zu einem besonderen Erlebnis werden lies - Sieglinde Salbrechter!

Noch ein paar Links:
- Erlebnis einer Heilfasterin (Ablauf von unten nach oben geschildert)
- Angebot ambulanter Fastenwochen der GGF
- Möglicher Ablauf einer Fastenwoche
- Fotos vom Abschlussabend

10 Kommentare:

  1. Hallo Reinhard,

    ja das Fasten finde ich wirklich toll! Danke dass du deine Erfahrungen hier geteilt hast. Ich finde man kann aus dem Fasten wirklich viel für Körper und Geist mitnehmen.
    Jedenfalls kann der Körper mit viel weniger oft viel mehr erreichen - ich denke das ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert! Zudem muss man sich während der Diät wirklich genau mit den Lebensmitteln beschäftigen, was besonders gut und nachhaltig ist. Besonders der angesprochene Säure-Basen Haushalt in Lebensmitteln ist besonders für Sportler wichtig! Zu saure Ernährung passt dem Körper auf lange Sicht gesehen gar nicht ...

    vielen Dank nochmals und lg
    Joe

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    1. Hallo Joe!
      Ich bin froh, mich "überwunden" zu haben! Und ich bin auch froh von Menschen wie dir dafür Zuspruch zu erhalten. Danke!

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  2. Eine wirklich tolle Sache sofern man dazu bereit ist ein Fastenprogramm durch zu ziehen. Bisher habe ich mich noch nie daran getraut aber mit deinem Bericht klingt dies irgendwie verlockend! :-) Schön das es dir dabei so gut geht!
    LG
    Frank

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    1. Danke Frank!
      Tröste dich, ich musste auch "reifer werden" um die Sache anzugehen. Vielleicht gelingt es mit meinem Bericht jenen Mut zu machen, die noch zögern! Das Ergebnis, danach geht's dir definitiv besser!

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  3. Glückwunsch, dass du das durchgestanden hast und gleich noch so viele positive Fazits ziehen kannst. Ich glaube, eine Betreuung ist sicher eine sehr hilfreiche Stütze und das ganze Paket scheint ja auch viele Anregungen gegeben zu haben. Schön, dass es dir weiter hilft

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    1. Liebe Nadin, du hast ja auch ein wenig zu meinem "Glück" beigetragen. Denn deine vielen Blog-Beiträge zur gesunden Lebensweise waren eine wichtige Motivation für mich. Danke!

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  4. Lieber Reinhard,

    vielleicht erinnerst Du Dich, daß ich Anfang 2011 auch einen Fastenversuch unternommen habe. Für mich war das so gar nichts, weil es mir ganz arg auf`s Gemüt geschlagen ist, aber ich finde dieses Thema nach wie vor sehr spannend und glaube auch, daß viele Menschen daraus mehr Selbstverständnis und Körperbewußtsein ziehen können. Ich finde es sehr schön, daß Du es gut überstanden hast und sogar noch Positives daraus ziehen kannst!

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  5. Liebe Eva, vorweg einmal, ich freue mich wieder einmal von dir zu lesen. Ehrlich!

    Ja, ich erinner mich. Es ist mir auch bekannt, dass dieser körperliche "Kraftakt" für alle Menschen gleich ausfällt. Körper und Geist werden ordentlich gefordert. Das war auch in unserer Gruppe bemerkbar. Bei einigen ging die Woche "spurlos" vorüber, bei andern machte sich dieses, oder jenes bemerkbar. So hatte ich z.B. tagelang mit Magenproblemen zu kämpfen. Eine gute Fastenbegleiterin sagt dir aber auch warum und was zu tun sei.

    In Summe bin ich mit mir - und dem was ich erreicht habe - sehr zufrieden. Nach einer heutigen - ärztlichen - Untersuchung scheint meine Krankheit demnächst der Vergangenheit anzugehören. Mehr als ich vor einem halben Jahr erwartet habe! Happy, happy!

    Wünsch dir alles Gute - Reinhard

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  6. Schön dass dich das Heilfasten weitergebracht hat! Auf seine Ernährung zu achten ist immer wichtig und bringt einfach immer ein besseres Lebensgefühl!

    Eine Frage möchte ich aber noch loswerden, hat die das Heilfasten bei deinen rheumatischen Beschwerden weitergeholfen?

    Gruß

    Matthias

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  7. Hallo Matthias!
    Die Frage lässt sich so schwer beantworten. Bedingt dadurch, dass mich seit dem Vorjahr rheumatische Beschwerden plagten, versuchte ich über die Ursachen nachzudenken und vor allem darüber, was kann ICH dagegen tun! Nun war ich als Läufer weit von einer zügellosen Völlerei entfernt. Aber ich habe in meinem Umfeld (wie auch hier in der Blogger-Familie) wunderbare Laufkollegen die immer wieder aufzeigten, dass ich meine Ernährungsgewohnheiten noch verbessern kann, ohne zum "Körndlfresser" zu mutieren. So machten mich meine Freunde auch auf das Heilfasten aufmerksam, welches sie selbst auch praktizieren.

    Im Zuge des Heilfastens fand ich nun eine gute Möglichkeit den Körper umzustellen. Und tatsächlich haben sich so manche Dinge nach der Fastenwoche verändert. Im Körper und im Kopf! Ohne Zwang, einfach so!

    Das bedeutet, ich esse Dinge, die ich vorher nie gegessen hätte. Sowie viel mehr Gemüse, viel mehr Obst und sonstige Lebensmittel, die den Säure-Basen-Haushalt meines Körpers gut tun. Ohne natürlich mit diversen Tabellen durchs Leben zu laufen, was ich darf und was nicht.

    Ich habe diese Woche wieder eine Nachuntersuchung, da weiss ich mehr. Denn - obwohl ich abseits der Schulmedizin gewandert bin - will ich diese nicht gänzlich ausschließen. Aber wenn ich nachdenke, dass ich noch vor wenigen Monaten unter enormen Schmerzen litt. Mich kaum bewegen, kaum schlafen und schon gar nicht laufen konnte, dann glaube ich dass ich am richtigen Weg bin!

    Ich bin nun überzeugt, Heilfasten fördert den Gesundungsprozess. Dass dabei die Meinungen zwischen Medizinern und alternativen Heilmethoden auseinander klaffen ist klar. Es gibt aber genug Literatur, die das bestätigen, wie z.B. hier http://www.gesund-heilfasten.de/blog/buchinger-fasten-bei-arthritis/. Die Patienten sollen die Schulmedzin als unersetzlich anerkennen, dabei aber auf sich und den Körper hören. Nur Heilfasten, um danach wieder in den alten Trott zu fallen, geht auch nicht. Es geht also generell darum zwischendurch einmal innezuhalten. Es gehört also in Summe mehr dazu, auch Dinge wie Stressabbau, wie du es in deinem Blog beschreibst!

    Deine Frage beantworte ich abschließend mit einem klaren JA!
    Liebe Grüße - Reinhard

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