Sonntag, Mai 26

Injoy - ein Ausstieg wie er nicht sein muss!

Sehr gerne hätte in nachstehender Angelegenheit über ein positives Ergebnis berichtet, aber es kam anders: In meinem familiären Umfeld ergab sich - bedingt durch eine Übersiedelung der hier nicht genannten Person - die Situation, dass ein Training bei Injoy in Villach unmöglich wurde, weil der neue Wohnort sehr weit entfernt war und die einfache Anreise ca. eine Stunde gedauert hätte. Mit dem Trainerteam wurde daher ein frühzeitiger Ausstieg aus dem Vertrag vereinbart, allerdings nur mündlich. Zugegeben - ein Fehler! Trotzdem sah es eine Weile so aus, als ob dies in Ordnung gehen würde, bis dann auf einmal Mahnungen eintrafen bzw. Zahlungsaufforderungen eines Inkassobüro's. Persönliche Vorsprachen, bzw. Telefonate brachten keinen Erfolg. Ganz im Gegenteil, der zu bezahlende Betrag erhöhte sich ständig!

Aus bestimmten Gründen habe ich mich dann eingeschaltet, um u.a. eine für beide Seiten zufrieden stellende Lösung zu erzielen. Die Behandlung des Franchisenehmers in Villach mir gegenüber war jedoch niederschmetternd. Natürlich ist es von Seiten Injoy richtig und wichtig die Ausstiegslatte in einer gewissen Höhe zu halten, da die Kunden ansonsten aus fadenscheinigen Gründen kündigen würden. Und natürlich will ich hier hinzufügen, dass ich die angebotene Qualität der Trainings hier keinesfalls in Frage gestellt werden. Darum geht es hier nicht! Es geht um den Umgang mit Kunden und um den Fehler diese unnötig an das Fitnessstudio zu binden. Auch dann, wenn der Vertragsnehmer die Leistungen nicht mehr in Anspruch nehmen kann! Diese Art der "Kundenbindung" kann und wird nie funktionieren!

Nach langem hin und her und nachdem auch der österreichische Injoy-Masterfranchisegeber von mir gebeten wurde ein gutes Wort einzulegen, gab es ein leichtes Entgegenkommen. Die Forderung wurde reduziert und in der Folge bezahlt, denn die angedrohten Schritte über Anwälte sollten vermieden werden. Den Franchisegeber Th. will ich hier ausdrücklich lobend erwähnen und mich dafür bedanken, dass er der einzige war, mit dem man in dieser Angelegenheit normal sprechen bzw. telefonieren konnte!

Das Ergebnis jedoch: Von mir und meiner Familie wird garantiert niemand mehr ein Injoy-Studio aufsuchen, oder weiter empfehlen. Denn es geht hier meiner Meinung nicht darum, dass das Studio rechtlich abgesichert sein dürfte, sondern eher darum, dass der Hausverstand fehlt! Es ist sinnlos auch dann auf sein Recht zu pochen, wenn besagte Person nachweislich (Meldezettel) über eine Stunde benötigt, um das Studio aufsuchen zu können. Hin und zurück ergibt das zwei Stunden, das ist unzumutbar! Außerdem ist der Trainingswert unter solchen Bedingungen nicht gegeben. Dass man als Studiobetreiber solche Argumente nicht anerkennt wird für mich ewig unverständlich bleiben!

So wäre ein verständnisvolles Entgegenkommen wesentlich besser gewesen und hätte außerdem dazu geführt, dass wir diese Informationen mit Begeisterung nach außen getragen hätten. Ich behaupte das, weil ich den Großteil meines Berufslebens mit Kunden zu tun hatte und die Kundenzufriedenheit einen hohen Stellenwert einnahm. Ich nehme abschließend auch an, dass nicht alle so agieren und dass es sich beim Verhalten von Herrn W. um einen unangenehmen Einzelfall handelt!

Wie ist eure Erfahrung?

8 Kommentare:

  1. Wie in vielen anderen Lebensbereichen auch, siegt hier scheinbar einfach nur die Macht des Geldes. Insbesondere von Sportlern, die ein Fitnesstudio aufsuchen, habe ich schon einige Geschichten über die Unmöglichkeit zu Kündigen gehört. Ich möchte nicht wissen, wie viele Karteileichen sich so bereits in ganz Deutschland angesammelt haben.

    Schade, dass so wie auch in anderen Bereichen, einige schwarze Schafe eine Branche negativ beeinflussen können. Aber natürlich wie auch immer, gibt es sicher Vorzeigemodelle, die nicht aufgrund einer langen Laufzeit oder strikter Kündigungsregeln punkten, sondern mit Service.

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    1. Din, die von dir zuletzt genannte Variante erscheint mir auf alle Fälle die nachhaltigere zu sein. Leider wird sie viel zu selten praktiziert. Schade, da werden viele gute Chancen vertan!
      Liebe Grüße nach Berlin - Reinhard

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  2. In Feldkirchen eröffnet in Kürze ein Fitnessstudio OHNE Bindung. Ich bin sehr angetan, da mich diese Knebelverträge schon immer davon abhielten diese tolle Winteroption zu nutzen. Das Feldkirchner Studio (Betreiber: ein Mediziner) setzt auf gutes Service zu einem fairen Preis und verzichtet auf sinnlose Abos. Vorbildlich!

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    1. Danke für den Tipp!
      Es gibt erfreulicherweise auch solche, die so genannte "fair use" Verträge anbieten. So auch "body & motion"

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  3. Hallo Reinhard
    Freue mich immer wieder einmal von dir zu lesen.
    Es gibt leider in allen Branchen Unternehmen, welche Kundenbindung in erster Linie mit juristischen Mitteln realisieren.

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    1. Danke für deinen lieben Einstieg! gebe ich gerne zurück!
      Solche Geschäftspraktiken gibt es in allen Bereichen der Wirtschaft. Ich will auch die hier beschriebene Fitness-Kette nicht generell schlecht reden, ich kenne ja nur dieses Studio. Leider aber auch wie man hier mit Kunden arbeitet :-(

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  4. Hallo Reinhard,

    oja - das kenne ich. Befinde mich quasi in gleicher Situation. Mein Gym ist im letzten Jahr umgezogen. Oder anders - es waren immer zwei Gyms, von denen sich eins in kurzer Entfernung zu unserem zu Hause befand. Leider wurde genau dieses jedoch geschlossen und das ganze Geschäft nur noch auf das andere Gym verlegt. Dieses wiederum befindet sich wesentlich weiter entfernt.

    Okay - anfangs habe ich trotzdem regelmäßig dort weiterhin trainiert, aber mit zunehmender Zeit merkte ich, dass die Hin- und Herfahrerei einfach zu viel Zeit in Anspruch nimmt und natürlich auch Benzin kostet. Zudem habe ich mein Kraft-/Stabitraining weitesgehend auf Übungen mit dem eigenen Körpergewicht umgestellt, so dass ich keine Geräte eines Gyms mehr benötige.

    Also habe ich um eine außerordentliche Kündigung gebeten. Allerdings vergeblich! So läuft mein Vertrag nun noch bis Ende dieses Jahres, ohne dass ich in diesem Jahr wenigstens einmal dort war. Schade!

    Grüße aus Köln!
    Mario

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  5. Mario,
    diese Vorgangsweise dürfte das Geschäftskonzept vieler Fitnessstudios darstellen. Wobei ich das nie verstehen werde, weil eine "Zwangsbeglückung" der falsche Weg ist!
    Es gibt allerdings Urteile, speziell in Deutschland, die für eine vorzeitige Vertragsauflösung sprechen. Betroffen davon sind zwei Möglichkeiten:
    - Wenn das Fitnessstudio umzieht (also nicht du)
    - Wenn du nachweislich so erkrankt bist, dass ein Training unmöglich ist!
    Mach dich da einmal schlau!

    Alles Gute und liebe Grüße nach Köln - Reinhard

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