Mittwoch, April 8

Das Leben in Corona-Zeiten!

Ein Blogbeitrag hätte Anfang April so beginnen können:
Vor ein paar Tagen sind wir von einer 12-tägigen Urlaubsreise zurückgekehrt die uns zuerst nach Südafrika führte. Natürlich mit Highlights wie Kapstadt, dem Tsitsikamma Nationalpark, Port Elisabeth, Stellenbosch und Cap der Guten Hoffnung. Nach aufregenden Tagen ging es weiter in eine gänzlich andere Welt - Dubai.
Wir erlebten die Palmeninsel Jumeirah genauso wie das beim märchenhafte Atlantis- Hotel. Blickten auf das 7-Sterne-Hotel Burj Al Arab und fuhren mit einem Wassertaxi über den Dubai Creek zum exotischen Gewürzmarkt ....

Anstelle eines lang ersehnten Traumurlaubes tranken meine Frau und ich am Tag der geplanten Abreise ein gutes Glas Südafrikanischen Rotweins im Wissen, dass die Welt ganz andere Probleme hat als ein abgesagter Urlaub. Den kann man jederzeit nachholen. Und wenn nicht, stellt das kein nachhaltiges Problem dar.

Natürlich wäre ich gerne gefahren, zumal dieser Urlaub ja bereits der Zweite Folge ist, den wir absagen bzw. stornieren mussten. Der Grund, einmal eine größere Destination anzusteuern war ja mein 70er im Vorjahr, wo Amerika und Kanada am Plan standen. Aufgrund der lebensbedrohenden Erkrankung meines Bruders und des Umstandes, dass auch eine unserer beiden Töchter unsere Hilfe benötigte, kam es zur Absage. Nach dem Motto "aufgeschoben ist nicht aufgehoben" fanden wir das eingangs erwähnte Angebot so attraktiv, dass wir dieses im Herbst des Vorjahres buchten. Eine große Reise, wie wir sie selten unternehmen, scheint uns nicht vergönnt zu sein!

Das alles ist bedeutungslos, wenn man sieht, wie ein kleiner Virus die kühnsten Science-Fiction-Fantasien locker übertrifft und nachhaltige Schäden an Mensch und Wirtschaft verursacht. Dabei fallen mir die vielen kleinen Unternehmen ein, die ich beruflich jahrzehntelang begleitet habe, die großteils "von der Hand in den Mund leben" und die ums Überleben kämpfen. Ich denke an die Existenzängste in vielen Familien und die Dramen, die sich hier abspielen. Ja und dann gibt es noch die vielen Idioten mit Null-Verständnis, ihrer Rücksichtslosigkeit und ihrem Egoismus und vieles mehr!

Wie geht es mir und meiner Familie in dieser Situation?
Im Vergleich zu vielen anderen und bedingt durch den Umstand, dass ich ja bereits in Pension bin (ich beschreibe das immer als "Halb-Pension", weil ich meinen geliebten Beruf noch immer geringfügig und nun verstärkt online ausübe), geht es mir gut. Verschiedene Bereiche des Lebens sind anders! Einerseits, weil die eine Tochter vorüber gehend bei uns eingezogen ist da sie ein Baby hat und ihr Mann in einem gefährdeten Bereich arbeitet, aber auch weil wir die andere Tochter (die in einem anderen Bundesland wohnt) mit ihrer Familie nicht sehen können. Eine zeitweise schwierige Situation in der eine gute Balance erforderlich ist. Wenn man weiß, wie in unseren Breiten Ostern gefeiert wird, dann schwingt da zusätzlich Wehmut mit. In unserer Familie werden wir das gemeinsame Treffen einfach verschieben. In Summe schlägt man sich - ohne besondere Höhen und Tiefen und einer gewissen Langeweile - durch den Tag.

Natürlich bin ich unterwegs und laufe ich!
Schon einmal deshalb, weil ich entweder mit meiner Frau Wanderungen und Radtouren oder alleine auf einsamen Wegen unterwegs bin. Dass Bewegung bzw. Laufen das Immunsystem stärkt ist hinlänglich bekannt und maßloses Übertreiben ist in meinem Alter schon gar nicht angebracht!
Ich habe die Zeit auch genutzt ein paar meiner alten Aufzeichnungen über besondere Läufe und Laufstrecken zusammenzufassen. Ich war schon sehr erstaunt und stolz, als ich die Läufe der letzten Jahre in komprimierter Form sah, wie schnell und weit ich zuweilen unterwegs war! Ein Blog-Thema für das nächste Mal?!

Ich wünsche euch alles Gute und dass ihr gesund bleibt (oder werdet?). Vielleicht wird der eine oder andere das Leben danach mit anderen Augen sehen, nachdenklicher und demütiger werden. Schneller und immer mehr scheint ein Auslaufmodell zu sein, nicht erst seit Covid-19!

2 Kommentare:

  1. Ohje, Du wirst ja wirklich auf die Probe gestellt, was Deinen geplanten Urlaub betrifft. Aber ich bin dafür, optimistisch zu bleiben: "aufgeschoben ist nicht aufgehoben" ist auch meine Devise. Und ein weiteres Sprichwort, das dazu passt: "aller guten Dinge sind drei". Der nächste Anlauf wird Dir gelingen: ich drücke Dir dafür die Daumen!

    Hab ein möglichst schönes Osterfest, trotz der widrigen Umstände!

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    1. Spät, aber doch - danke Eddy!
      Irgendwie klappt es halt nicht und heuer wird sowieso nix mehr draus!
      Und wenn es nicht sein soll darf ich mich auch nicht beklagen, denn ich wohne in einem schönen Land, welches viele Möglichkeiten bietet und du für Freizeit-Aktivitäten auch zunehmend in deinem Fokus hast!
      Alles Gute - Reinhard

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