Als das Jahr 2011 begann ahnte ich noch nicht, dass meine kurze, aber intensive "Laufkarriere" in diesem Jahr eine ordentliche Schramme erfahren wird und damit auch mein weiteres Leben. Es schien anfangs ein gutes Laufjahr zu werden, mit sensationell guten Laufzeiten in kurzen, wie auch längeren Distanzen und etlichen Stockerlplätzen (siehe Foto rechts) in meiner Klasse, allerdings nur bis zum Juni des Jahres. Ab diesem Zeitpunkt war an ein Laufen nicht mehr zu denken, mich zu bewegen fiel mir generell schwer. Die Schmerzen ließen mich lange Zeit kaum schlafen, sogar den Löffel zum Mund zu führen war zeitweise unmöglich. Vor ziemlich genau neun Jahren wurde nahezu von einem Tag auf den anderen vieles anders. Der Grund - Rheuma, plötzlich und unerwartet!
Ich, der lebensbejahende, sportliche plus60er, der seit zehn Jahren viele, viele Laufkilometer in den Beinen hat, der ein Jahr zuvor den New York Marathon erfolgreich gefinisht hat, der einigermaßen gesund lebt ist auf einmal ziemlich bedient? Selbstmitleid stellte sich sehr bald ein, half mir aber nicht weiter. Da das Krankheitsbild noch nicht klar definiert war begann eine Odyssee zu verschiedenen Ärzten bzw. Spezialisten bis eben die Vermutung von einem Rheumatologen bestätigt wurde - "Seropos, chron. Polyafthritis, adulter Typ", so stand es im Befund! Die Liste der Medikamente, die mir in der Folge verschrieben wurde habe ich noch gut in Erinnerung, die daraus entstehende Diskussion mit dem Arzt auch:
Ich: "Wozu benötige ich diese Medikamente?"
Er: "Aufgrund der Diagnose Ihrer Erkrankung!"
Ich: "Aber warum so viele?"
Er (genervt): "Weil Rheuma unheilbar ist!"
Ich (schnippisch): "Für Sie vielleicht, aber nicht für mich!"
Der Arzt kann für die Diagnose nichts dafür. Er kann auch nichts dafür, dass ich sauer reagierte. Tatsache war aber, dass ich diese Bomben in diesem Ausmaß nicht akzeptierte und versuchte meinen eigenen Weg zu gehen!
Verzweiflung |
x-ter Neueinstieg |
Zurück zum medizinischen Teil! Anfangs gab es etliche Irrwege und wenig zielführende Handlungen meinerseits, bis ich im Laufe der Zeit auf Frau Dr. Heike Muchar traf. Aus meiner Sicht und bisherigen Erfahrung die beste Ärztin und Rheumatologin die man sich als Patient wünschen kann. Sie begleitet mich nun bereits etliche Jahre und ihre Art mit mir und meiner Krankheit umzugehend ist wohltuend und Erfolg versprechend! Sie führt und führte mich ruhig und kompetent zum Ziel!
Dieses scheint seit gestern erreicht zu sein! Mit einem Ergebnis, welches mir eine so riesige Freude bereitet, dass ich es hier einfach teilen muss,
mein Leidensweg beendet zu sein und meine eh schon bescheidene
Medikation (1 Stk Ebetrexat 0,5mg/ Woche) mit sofortiger Wirkung abgesetzt.
Auch wenn ich es schon länger spüre und ahne und die Krankheit im Kopf schon abgeschlossen habe, das medizinische Urteil ist befreiend und motivierend zugleich. Natürlich wird es weiterhin halbjährliche Kontrolltermine bei Frau Dr. Muchar geben. Ich weiß auch, dass ich weiterhin auf der Hut sein muss, weil ein Rückfall durchaus möglich ist, aber jetzt bin ich einmal glücklich und zutiefst dankbar! Es lohnt sich niemals aufzugeben!!
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