Mittwoch, April 24

(M)ein Alltag in meinem neuen Leben!

Schon als Schüler war ich ein begeisterter Schreiber und so waren auch meine Aufsätze stets gut benotet. Auch später als ich meine große Liebe kennen gelernt habe, mit der ich schon über 50 Jahre verheiratet war, schrieb ich ihr mehrere Briefe pro Woche (ja, liebe Jugend, so etwas gab es damals noch). Ich schrieb eigentlich immer sehr gerne und viel, habe vor vielen Jahren mit dem Bloggen begonnen und bin dabei geblieben. Waren es früher mehrere Blogs, die ich führte (beruflich und viele Jahre als begeisterter Läufer), bin seit ein paar Jahren als der1949er unterwegs. Schreiben ist für mich befreiend, aber auch Therapie. Speziell in den letzten Monaten, in denen ich - aufgrund meiner üblen Krankheitsgeschichte - viel aufzuarbeiten habe. Meine aktuellen Geschichten dienen aber auch dem Zweck jenen Mut zu machen, die hier in meinem Blog landen. Ich will auch aufzeigen, dass es sich lohnt das Leben in die Hand zu nehmen und dafür zu kämpfen.

Heute geht es darum:
Wie sieht so ein durchschnittlicher Tag in meinem neuen Leben aus?
Was hat sich verändert?
Wie gehe ich damit um?

Vorausschicken will ich, dass ich mit meinen heuer 75 Jahren schon einige Jahre in Pension bin und daher an keine fixen Zeiten gebunden bin. Daher schlafe ich zumeist bis gegen 06:30 Uhr; sehr gut, tief und fest! Der Tag selbst beginnt üblicherweise mit einem gemeinsamen Frühstück mit meiner Frau, sehr bald aber auch mit der Lektüre einer Tageszeitung. 
Im Laufe des Vormittag beginne ich mit Übungen, die mir meine Physiotherapeutin Stefanie als regelmäßige Hausaufgaben mitgegeben hat. Je nach Verfassung ziehe ich diese in einer Einheit durch oder teile sie in zwei Sessions auf. Es geht vorwiegend darum meine Mobilität zu steigern bzw. diese zu erhalten. Übe ich längere Zeit nicht, verschlechtert sich mein Zustand relativ rasch! Nachdem ich aber am 19. April des Vorjahres meine ersten fünf Schritte mit einem Spezial-Rollator schaffte und jetzt bereits ohne Gehhilfe 3-4 Kilometer (im ebenen Gelände) schaffe, bin ich recht zufrieden!

Entweder am selben Tag oder abwechselnd setze ich mich auf mein Ergometer. Mehrmals pro Woche gibt es natürlich auch Spaziergänge.
Sehr gefreut habe ich mich u.a., dass ich im Vorjahr bereits mit meiner jüngeren Tochter ein wenig Tischtennis spielen konnte! Das große Ziel für heuer ist aber, dass ich ab Mitte des Jahres mit meinem Rad fahren kann. Mit dem Damenfahrrad meiner Frau geht das schon ganz gut, weil hier der Einstieg niedriger ist. Ich benötige aber die Stabilität und Sicherheit auch mit einem Herrenfahrrad fahren zu können. Das sollte sich bis zu meinem 75er im Juni ausgehen!

Mittags mache ich zumeist eine Pause und lege mich ein wenig hin. Das hat damit zu tun, dass ich sehr bald erschöpft bin, da ein normaler Tagesablauf für mich nicht normal, sondern einigermaßen anstrengend ist. Stand mein Leben im Vorjahr um diese Zeit an der Kippe, können sich die Fortschritte sehen lassen!

Mobilität hat nicht nur mit Stabilität und Muskelkraft zu tun, sondern mit dem Umstand, so wenig wie möglich auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Demnach gehört auch Autofahren dazu. Das geht seit Mitte des Vorjahres ganz gut, aber auch nur deshalb, weil ich mein bisheriges Auto gegen eines mit Automatik und zusätzlichem, technischen Schnick-Schnack eingetauscht habe. Fahren geht also sehr gut, nur das Ein- und Aussteigen macht mir zu schaffen. Aufgrund (m)einer 50%igen Behinderung habe ich aber die Möglichkeit mein Auto auf dementsprechend markierten Parkplätzen abzustellen (sofern das nicht jene tun, die dazu nicht befugt sind!

Natürlich beinhaltet mein Tagesablauf auch diverse Besorgungen, den einen oder anderen Kaffeehaus-Plausch mit Freunden oder ein feines Mittagessen mit meiner Frau oder der ganzen Familie. Gerne machen wir auch einfache Ausflüge oder einen erholsamen Urlaub. So wie Anfang April im Spa-Hotel Larimar in Stegersbach, der meiner Frau und mir sehr gut getan hat!

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