Genau! "Zauber der Ostsee!", so stand es im Angebot des Ruefa-Reisebüros Klagenfurt! Und nach acht Jahren Pause stand daher wieder einmal eine Kreuzfahrt am Programm! Am Sonntag, den 13. Juli 2025 ging es sehr früh los, um rechtzeitig nach Wien zu kommen. Von dort brachte uns gegen Mittag die (mir bis dato unbekannte) "Air Mediterranean" nach Rostock und ein Bus weiter zum Warnemünde Cruise Center, wo das Schiff der MSC Reederei (mit der wir bereits zweimal unterwegs waren) auf uns wartete! Nachdem wir die Kabine im 10. Stock (mit Balkon) bezogen hatten, gab es sehr bald auch die vorgeschriebenen Sicherheitsübungen, die wesentlich zügiger (und einfacher) abgewickelt werden als die Jahre davor.
Mit dem Zimmer (im vorderen Teil, rechtsseitig) waren wir sehr zufrieden, zumal wir dieses auf das Festland hin hatten, wo man üblicherweise mehr erlebt! Nach dem Auspacken und Frischmachen gab es den ersten Schiff-Rundgang und bald darauf (18:00 Uhr) das Abendessen. Wir waren lange unterwegs und müde und sind gleich nach der Show im Theater ins Bett gefallen. Das Meeresrauschen vom Schiff ließ uns bald einschlafen:
Was waren nun die Besonderheiten der Reise? In erster Linie einmal die Gegend, in der wir noch nie waren, die Ostsee im Norden Europas. Obwohl keine Öko-Reise so ist es dennoch ein Komfort diese Region mit dem Schiff zu erkunden, denn du hast bei dieser Variante das Hotel immer dabei. In der Nacht bist du unterwegs und am Morgen in einer anderen Stadt, bzw. wie bei uns, sogar in einem anderen Land! Aus der Vergangenheit wussten wir, dass es viele Möglichkeiten gibt, die einzelnen Stationen zu erkunden. Aufgrund meiner Erkrankung und den damit verbundenen Einschränkungen hatte ich Bedenken ob ich in der Lage bin gewisse Ausflüge auf eigene Faust absolvieren zu können. Daher buchten hatten wir im Vorfeld etliche Exkursionen. Zu viele, wie sich später herausstellte! Nachfolgend will ich über einzelne Stationen berichten, erwähne aber in diesem Zusammenhang, dass ich kein Reiseblogger bin und mich in diesem Beitrag mehr auf die Art der Reise und unsere Eindrücke konzentriere!
POLEN: Danzig, oder Gdansk, wie es in der Landessprache heißt, erwartete uns mit starkem Regen. Allerdings erst nachdem wir aus dem Bus ausstiegen, der uns vom Hafen in die Stadt brachte. Es schüttete aus Kübeln als wir von der Bushaltestelle zum nächsten Unterstand liefen, den wir allerdings erst in 500 Meter erreichten. Nass bis auf die Haut (wir hatten weder Schirm noch Regenponcho dabei) warteten wir den Schauer ab und flüchteten in ein Restaurant. Einerseits um ein wenig trocken zu werden und um uns zu stärken (es war Mittag)! Danach kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn eine wunderschöne Stadt erwartete uns - wir ließen uns treiben!
Trotz der kurzen Zeit haben wir viel gesehen und erlebt! U.a. "Langer Markt", Rechtstädter Rathaus, die Marienkirche mit dem Neptunbrunnen, die Hafenpromenade mit dem Krantor. Natürlich bummelte wir durch die belebten Gassen der Stadt bis es regnete und auch der Bus wieder auf uns wartete!
LITAUEN: Klaipėda oder Memel, wie es früher einmal hieß und eine sehr bewegte Geschichte hinter sich hat! Gleich zu Beginn gab es eine Überraschung, als uns eine Musik-Gruppe mit einem Ständchen aus Liedern ihrer Heimat begrüßte! Anschließend ging der erste Ausflug los, der uns zuerst zu einem Vogelpark auf der Halbinsel Kap Ventė inklusive Leuchtturm führte.
Hier ziehen tausende Zugvögel über das Kap hinweg und sorgen für ein Naturschauspiel der besonderen Art. Wir erfuhren vom Wärter wie sie gefangen, beringt und auf die Weiterreise geschickt werden, einer davon von meiner Frau! Die nächste Station war nun Klaipeda, wo wir mit dem klugen und humorvollen durch die Innenstadt spazierten. Es war ein ruhiger, aber sehr stimmiger Tag, den wir diesmal genossen!
LETTLAND: Riga, die Perle des Baltikums war heute am Programm! Auch hier haben wir wieder einen Ausflug gebucht und die Reiseleiterin zeigte uns etliche Sehenswürdigkeiten der Innenstadt, die durch ihre sehenswerten Altbauten besticht, aber auch Reliquien der Sowjet-Zeit! Wir spazierten durch die kleinen Gassen der Altstadt. Dar Rathausplatz war beeindruckend. Auf der einen Seite das Rathaus und auf der anderen das sehr bekannte Schwarzhäupterhaus.
Weiter geht es zur St. Petrikirche, deren spitzer Turm von vielen Stellen in der Stadt entdeckt werden kann. Hinter der Kirche steht eine Statue mit den Bremer Stadtmusikanten. Von da aus sehen wir auch das Haus der Katzen und beim Freiheitsdenkmal kamen wir gerade zur Wachablöse. Wie bereits am Vortag verließen wir die Gruppe vorzeitig, um noch alleine durch die Stadt zu bummeln. Dabei vergaßen wir nicht in der außergewöhnlichen Bar Black Magic den Riga Black Balsam zu kaufen, einer Mixtur aus 24 Kräutern und gleichzeitig auch das Nationalgetränk Litauens!
SCHWEDEN: Stockholm, schon die Anreise war beeindruckend als wir mit dem riesigen Schiff ganz leise durch die Inselgruppe der Schärengärten schnurrten! Hier gibt es ca. 30.000 Inseln, von denen ein Teil ganzjährig bewohnt sind. Wir bewunderten beim Vorbeifahren die typisch schwedischen Häuser an den Stränden, aber auch Wassersportler (mit Jetski), die teilweise im Sog des Schiffes ihre Kunsstücke drehten!
Auch hier begannen wir den Besuch mit einer Busrundfahrt, die uns in die Außenbezirke brachte und ziemlich uninteressant war. Auch die anschließende Bootsfahrt war nicht das Gelbe vom Ei, sodass wir die Exkursion danach beendeten und die Stadt wieder auf eigene Faust erkundeten. Leider hatten wir zuvor viel Zeit verloren und verbrachten den verbliebenen Rest vorwiegend in der Altstadt! Wir bewunderten die verwinkelten und krummen Gassen und die bunten Häuser genauso wie das Königliche Schloss. Einen Abstecher gab es noch in die Einkaufsstraße (da ich aufgrund der hohen Temperaturen eine kurze Hose benötigte), schafften es zeitlich aber leider nicht mehr, eine der kunstvoll gestalteten U-Bahn-Stationen zu besuchen, die sehenswert sein sollen! Diesen Ausflug haben wir leider falsch gebucht und somit ziemlich vergeigt! Mit einem der Hop on, Hop off-Busse fuhren wir zum Schiff zurück! Mit letztem die Stadt erkunden wäre sowieso die bessere Variante gewesen!
DÄNEMARK: Kopenhagen war die letzte Station unserer Reise. Bevor das Schiff allerdings in den Hafen einfuhr gab einen echten WOW-Moment! Wir sahen die Öresund-Brücke, die Kopenhagen mit Malmö verbindet. Es handelt sich dabei um eine kombinierte Straßen- und Eisenbahnverkehrsverbindung, die aus einer acht Kilometer langen Hochbrücke und einem vier Kilometer langen Tunnel besteht, dem längsten Unterwassertunnel der Welt, der auf der künstlich angelegten Insel Pepparhomen endet.
Begonnen haben wir den Tag wieder mit einer Führung die uns anfangs zur Kleinen Meerjungfrau führte, die zum Glück nicht sonderlich belagert und somit für uns gut sichtbar war. Gleich darauf starteten wir mit einer Bootstour (Netto-Boote) durch die vielen Kanäle, die sehr interessant war und an vielen Gebäuden wie z.B. der Holmens Kirke (Kirche), dem Schloss Christiansborg, den markanten Gebäuden der Insel Christiansholm (Paper Island), der Königlichen Oper und vielen anderen Sehenswürdigkeiten. Zwischendurch sahen wir viele Menschen an den Ufern die Sonne genießen. Nach diesem Teil verabschiedeten wir uns wieder von der Gruppe und ließen uns durch die lebhafte Stadt treiben!
Das erste Ziel war Nyhavn. Der "neue Hafen" am Kanal ist an beiden Seiten von historischen Gebäuden umgeben und ein touristischer Hotspot mit vielen Restaurants und Bars! Der Weg führte uns weiter in Kopenhagens größte Shopping-Meile namens Strøget. Bald sahen wir das Guiness World Records Museum, gingen aber daran nur vorbei. Nicht jedoch bei einem großen Lego-Store, wo wir garantiert Mitbringsel für unsere Enkel fanden. In der einzigartigen Konditorei La Glace stärkten wir uns bei einer Kanne Kaffee und sehr guten Zimtschnecken (Kanellboller). Ein Ziel hatten wir noch am Programm, das Königliche Schloss Amalienborg. Wir kamen wieder zeitgerecht zu einer Wachablöse.
Die vielen Ausflüge der letzten Tage hinterließen Spuren, wir waren müde. Diesmal riefen wir ein Uber-Taxi, welches uns sehr rasch beim Schloss abholte und zum Schiff brachte. Wir haben genug gesehen!
ESSEN: Außerhalb der Landausflüge verbrachten wir die Zeit natürlich am Bord der MSC Poesia, die schon etwas länger auf den Weltmeeren unterwegs ist. Die Möglichkeiten zur Unterhaltung sind nahezu unbegrenzt! Vom Ablauf frühstückten wir morgens immer im SB-Restaurant im 13. Stockwerk, das Abendessen bevorzugten wir im Restaurant Le Fontane, wo es ruhiger war und das Essen (Auswahl aus drei Menüs) serviert wurde. Zu erwähnen ist, dass das Essen im Preis inbegriffen ist, ob man ein Getränkepaket in Anspruch nimmt, soll man vorher überlegen bzw. durchrechnen. Wir hatten übrigens eines! Natürlich gibt es am Schiff noch etliche Spezialitäten-Restaurants, die man (in dem Fall gegen Bezahlung) in Anspruch nehmen kann! Zu essen (und trinken) gibt es jedenfalls mehr als genug und dies nahezu rund um die Uhr!
UNTERHALTUNG: Nach dem Essen war stand das Theater (Carlo Felice) am Programm, welches 1200 Besucher fasst und jeden Tag zwei fulminante Shows mit Musik und/ oder Akrobaten bietet. Absolut sehenswert! Obligat war, dass wir nach jeder Show eine der vielen Bars (mit Musik) aufsuchten. In jeder gab es eine andere Art der Musik, wir bevorzugten oft jene am Ende des Schiffes, wo es stets auch Tanzkurse und Musik gab, die unserem Geschmack entsprach! Im 13. Stock gibt es übrigens nicht nur das SB-Restaurants sondern etliche Pools und Liegemöglichkeiten.
Von uns nicht genutzt, aber trotzdem erwähnenswert ist, dass es natürlich ein großes Casino gibt, etliche Kinderspielbereiche, Spa- und Fitness-Angebote. Fotografiert wird man ehr oft, wobei die Fotos einen Tag später käuflich erworben werden können. Ein bis zwei gehen immer, mehr sollte man sich überlegen, da der Preis doch relativ hoch ist! Begeistert waren wir auch von den stets gut gelaunten und mehrsprachigen Animateuren, die nicht aufdringlich agieren, aber stets mit tollen Ideen unterwegs sind. Sie stehen auch gerne hilfreich zur Seite, wo immer sie können
ALLGEMEINES: Was gibt es sonst noch zu sagen? Wir waren von der Reise, vom Angebot und dem Preis- Leistungs-Verhältnis zufrieden und werden ein Schiff der MSC-Flotte sicher wieder in Anspruch nehmen. Ewige Nörgler werden sicher auch das eine oder andere Haar in der Suppe finden, aber das kann man überall. Tatsache ist, dass eine Kreuzfahrt keine Öko-Reise ist, aber eine, bei der du dein Hotel immer in der Nähe hast, egal wohin du fährst. Jenen die unter Übelkeit leiden sei gesagt, dass ein großes Schiff kaum schaukelt (hat Stabilisatoren), ein Ausflugsschiff an der Adria aber sehr wohl. Zudem gibt es an der Rezeption stets hervorragende Medikamente!
Obwohl die von der jeweiligen Reederei angebotenen Exkursionen vorab günstiger sind, sollte man zuwarten, denn am Schiff sieht dann alles wieder anders aus! Hinzu kommt, dass man mit den externen "Hop on, hop off" Angeboten vielfach besser fährt!! Und: Sofern man bei Kreuzfahrten die Möglichkeit hat, sollte man die Kabine landseitig wählen, da man in dem Fall viel mehr zu sehen bekommt. Auf der anderen Seite gibt es zumeist nur Meer ;-)
Fazit! Die Reise hat uns sehr gut gefallen und dass wir in Stockholm nicht alles gesehen haben was wir wollten, daran sind wir selbst schuld, da wir die Ausflugs-Buchung diesmal falsch eingeschätzt haben. Einige Impressionen gibt es nach diesem Beitrag!